BÜRGENSTOCK, CH

Das in der Innerschweiz hoch über dem Vierwaldstättersee thronende Bürgenstock-Resort galt mit dem Palace Hotel und dem Park Hotel Anfang des letzten Jahrhunderts als Inbegriff der Ferienziele reisefreudiger und finanzkräftiger Europäer. Heute ist der Ort eher heruntergewirtschaftet, soll jedoch von der Barwa Real Estate Company aus dem Scheichtum Katar saniert werden. Seit 2007 gehört das Bürgenstock-Resort dem Staat Katar und 2017 wurde es nach umfangreichen Renovations- und Bauarbeiten neu eröffnet. Geschichte des Grand Hotel Bürgenstock: Zusammen mit seinem Freund Josef Durrer kaufte 1871 Franz Josef Bucher, Bauernsohn aus dem Kanton Obwalden, den Ort mit dem Flurnamen “Alp-Tritt“ auf den Höhen nahe dem Vierwaldstättersee. Das 1873 eingeweihte Grand Hotel Bürgenstock wurde zum Grosserfolg. Für Bucher und Durrer war dies der erste Schritt in einer Karriere, in deren Verlauf sie zu den wichtigsten Hotelpionieren Europas werden sollten. 1888 wurde die Bürgenstock-Bahn in Fahrt gebracht. Die Fertigstellung des Park Hotels fiel ins gleiche Jahr. In den Jahren 1900 bis 1905 kamen der Felsenweg als Fussweg an der Felsflanke sowie der Hammetschwand-Lift hinzu. Gleichzeitig erfolgte der Bau des Palace Hotels. In Anbetracht der damaligen Mittel stellten diese Projekte eine Riesenleistung dar. Alle Arbeiten wurden von Hand erledigt, d.h. ohne Hilfe von Maschinen:Nur die grossen Alpentunnel sind mit diesem Unterfangen vergleichbar. Die drei Hotels waren jedoch nur der Anfang eines Hotel-Imperiums, das den Vergleich mit jenem des Cäsar Ritz nicht zu scheuen brauchte. Es folgten das Palace in Lugano und diejenigen in Luzern und Mailand sowie das Hotel Mediterraneo in Pegli-Genua. Letzteres stand auch am Anfang des Baus der Strassenbahn von Genua, deren erster Leiter Durrer wurde und deren späterer Verkauf die beiden Hoteliers zu Millionären machte. Später wurden sie nach Rom gerufen, um das Albergo Massimo d’Azeglio wieder in Schwung zu bringen. Dort baute Buchers Schwiegersohn auch die Villa Hassler, die noch heute von der Familie geleitet wird. Franz Josef Bucher starb 1906, Josef Durrer hingegen überlebte ihn bis 1919. Ihre beruflichen Wege hatten sich aber bereits 1895 getrennt. Die gesamte Hotelkette wurde den beiden Söhnen Buchers vermacht, die sie mit Weitsicht bis 1914 führten. Der Erste Weltkrieg stellte sie vor eine Reihe von Problemen: Das Palace Hotel wurde geschlossen und als 1917 auch Fritz und Arnold Bucher starben, fiel das Erbe an die Banken. Im Herbst 1925 machten branchenfremde Interessenten aus dem Ausland eine Kaufofferte für den Bürgenstock. In dieser schwierigen Situation trat Friedrich Frey-Fürst als Retter auf, indem er die Anteile von den Banken zurückkaufte, um 1925 den gesamten Hotelkomplex zu erwerben, der sich in einem bedauerlichen Zustand befand. Er nahm die aufwendigen Umbauarbeiten in Angriff und brachte die Hotels auf den damals neuesten Stand. Er erwarb ebenfalls eine Nachbarparzelle mit dem Ziel, 1928 eine voralpine Golfanlage mit eigenem Club House zu erstellen. Nunmehr erstreckte sich die gesamte Anlage auf über 60 ha. Friedrich Frey baute zudem eine Gemäldesammlung auf, die den Ruf des Bürgenstock auch auf die Kunstwelt ausdehnte. Als er 1953 mit 71 Jahren starb, übernahm sein Sohn Fritz die Leitung des Hoteldorfs mit seiner grandiosen Kulisse. Dieser pflegte zu sagen: “Mein Vater hat die Musik zum Bürgenstock geschrieben, ich dirigiere die Partitur, die er mir vererbt hat.“ Den klassischen Auftakt zur Sommersaison macht der “Reigen der Berühmtheiten“: von Konrad Adenauer bis Pandit Nehru und Tochter Indira Gandhi, von Audrey Hepburn bis Koffi Annan, Clara Haskil, Georges Simenon, Sean Connery, Rod Steward, Otto Preminger, Helena Rubinstein und viele mehr. Das Resort entwickelte sich laufend weiter und wurde zu einer eigentlichen kleinen Gemeinde mit Standseilbahn, Lift, Privatyacht, 15 km Privatstrassen und -wegen, Werkstätten, Sägerei, Wasserleitungen, Kraftwerk, Gärtnerei, Golf- und Tennisanlagen, Läden, Kapelle, Poststelle, Kiosk und einer Piazza, dem Herzen der Anlage. Das geheizte Freiluftschwimmbad wurde 1954 eingeweiht. 1984 öffnete der Bürgenstock-Club mit Bar, Restaurant und Hallenbad seine Tore. Der Felsenweg und der Hammetschwand-Lift wurden 1991 renoviert. Im gleichen Jahr konnte das neue Park Hotel seine ersten Gäste am gleichen Standort wie das ehemalige Gebäude gleichen Namens empfangen. 1996 verkaufte die Familie Frey die gesamte Anlage. Seit Sommer 2000 ist das Hoteldorf Teil der Schweizer Rosebud Heritage Gruppe. Damit wurde ein neues Kapitel in der Geschichte des Bürgenstocks aufgeschlagen. (Art. aus dem Hotel-Prospekt Bürgenstock Hotels & Resorts)

Das in der Innerschweiz hoch über dem Vierwaldstättersee thronende Bürgenstock-Resort galt mit dem Palace Hotel und dem Park Hotel Anfang des letzten Jahrhunderts als Inbe ...
griff der Ferienziele reisefreudiger und finanzkräftiger Europäer. Heute ist der Ort eher heruntergewirtschaftet, soll jedoch von der Barwa Real Estate Company aus dem Scheichtum Katar saniert werden. Seit 2007 gehört das Bürgenstock-Resort dem Staat Katar und 2017 wurde es nach umfangreichen Renovations- und Bauarbeiten neu eröffnet. Geschichte des Grand Hotel Bürgenstock: Zusammen mit seinem Freund Josef Durrer kaufte 1871 Franz Josef Bucher, Bauernsohn aus dem Kanton Obwalden, den Ort mit dem Flurnamen “Alp-Tritt“ auf den Höhen nahe dem Vierwaldstättersee. Das 1873 eingeweihte Grand Hotel Bürgenstock wurde zum Grosserfolg. Für Bucher und Durrer war dies der erste Schritt in einer Karriere, in deren Verlauf sie zu den wichtigsten Hotelpionieren Europas werden sollten. 1888 wurde die Bürgenstock-Bahn in Fahrt gebracht. Die Fertigstellung des Park Hotels fiel ins gleiche Jahr. In den Jahren 1900 bis 1905 kamen der Felsenweg als Fussweg an der Felsflanke sowie der Hammetschwand-Lift hinzu. Gleichzeitig erfolgte der Bau des Palace Hotels. In Anbetracht der damaligen Mittel stellten diese Projekte eine Riesenleistung dar. Alle Arbeiten wurden von Hand erledigt, d.h. ohne Hilfe von Maschinen:Nur die grossen Alpentunnel sind mit diesem Unterfangen vergleichbar. Die drei Hotels waren jedoch nur der Anfang eines Hotel-Imperiums, das den Vergleich mit jenem des Cäsar Ritz nicht zu scheuen brauchte. Es folgten das Palace in Lugano und diejenigen in Luzern und Mailand sowie das Hotel Mediterraneo in Pegli-Genua. Letzteres stand auch am Anfang des Baus der Strassenbahn von Genua, deren erster Leiter Durrer wurde und deren späterer Verkauf die beiden Hoteliers zu Millionären machte. Später wurden sie nach Rom gerufen, um das Albergo Massimo d’Azeglio wieder in Schwung zu bringen. Dort baute Buchers Schwiegersohn auch die Villa Hassler, die noch heute von der Familie geleitet wird. Franz Josef Bucher starb 1906, Josef Durrer hingegen überlebte ihn bis 1919. Ihre beruflichen Wege hatten sich aber bereits 1895 getrennt. Die gesamte Hotelkette wurde den beiden Söhnen Buchers vermacht, die sie mit Weitsicht bis 1914 führten. Der Erste Weltkrieg stellte sie vor eine Reihe von Problemen: Das Palace Hotel wurde geschlossen und als 1917 auch Fritz und Arnold Bucher starben, fiel das Erbe an die Banken. Im Herbst 1925 machten branchenfremde Interessenten aus dem Ausland eine Kaufofferte für den Bürgenstock. In dieser schwierigen Situation trat Friedrich Frey-Fürst als Retter auf, indem er die Anteile von den Banken zurückkaufte, um 1925 den gesamten Hotelkomplex zu erwerben, der sich in einem bedauerlichen Zustand befand. Er nahm die aufwendigen Umbauarbeiten in Angriff und brachte die Hotels auf den damals neuesten Stand. Er erwarb ebenfalls eine Nachbarparzelle mit dem Ziel, 1928 eine voralpine Golfanlage mit eigenem Club House zu erstellen. Nunmehr erstreckte sich die gesamte Anlage auf über 60 ha. Friedrich Frey baute zudem eine Gemäldesammlung auf, die den Ruf des Bürgenstock auch auf die Kunstwelt ausdehnte. Als er 1953 mit 71 Jahren starb, übernahm sein Sohn Fritz die Leitung des Hoteldorfs mit seiner grandiosen Kulisse. Dieser pflegte zu sagen: “Mein Vater hat die Musik zum Bürgenstock geschrieben, ich dirigiere die Partitur, die er mir vererbt hat.“ Den klassischen Auftakt zur Sommersaison macht der “Reigen der Berühmtheiten“: von Konrad Adenauer bis Pandit Nehru und Tochter Indira Gandhi, von Audrey Hepburn bis Koffi Annan, Clara Haskil, Georges Simenon, Sean Connery, Rod Steward, Otto Preminger, Helena Rubinstein und viele mehr. Das Resort entwickelte sich laufend weiter und wurde zu einer eigentlichen kleinen Gemeinde mit Standseilbahn, Lift, Privatyacht, 15 km Privatstrassen und -wegen, Werkstätten, Sägerei, Wasserleitungen, Kraftwerk, Gärtnerei, Golf- und Tennisanlagen, Läden, Kapelle, Poststelle, Kiosk und einer Piazza, dem Herzen der Anlage. Das geheizte Freiluftschwimmbad wurde 1954 eingeweiht. 1984 öffnete der Bürgenstock-Club mit Bar, Restaurant und Hallenbad seine Tore. Der Felsenweg und der Hammetschwand-Lift wurden 1991 renoviert. Im gleichen Jahr konnte das neue Park Hotel seine ersten Gäste am gleichen Standort wie das ehemalige Gebäude gleichen Namens empfangen. 1996 verkaufte die Familie Frey die gesamte Anlage. Seit Sommer 2000 ist das Hoteldorf Teil der Schweizer Rosebud Heritage Gruppe. Damit wurde ein neues Kapitel in der Geschichte des Bürgenstocks aufgeschlagen. (Art. aus dem Hotel-Prospekt Bürgenstock Hotels & Resorts)
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