Die Basler und die Zürcher Schule
Wichtige Impulse für die Entwicklung der Gebrauchsgrafik und damit der weltberühmten Schweizer Plakatkunst gingen von der Kunstgewerbeschule Zürich aus (seit 1906 wurde der Lehrgang „Graphische Kunst“, ab 1918 eine Fachklasse für Angewandte Grafik unterrichtet).
Die Allgemeinen Gewerbeschule Basel – mit den ab 1915 angebotenen Lehrgängen für kunstgewerbliches Entwerfen, Fachklassen für typografischen Satz und Druck wie für angewandte Grafik – bildete hervorragende Gestalter, die Schweizer Plakatmeister, aus. Basel galt lange Zeit als Inbegriff der illustrativen Richtung mit Lehrern wie Theo Ballmer, Emil Ruder als Lehrer für Typographie, mit Max Bill und seiner Ausstellung „Konkrete Kunst“ oder ab 1946 mit Armin Hofmann.
Künstlerindividualisten wie Burkhard Mangold, Niklaus Stoecklin, Peter Birkhäuser, Fritz Bühler und dem früheren Herbert Leupin sind der Inbegriff der Basler Schule mit einer strengen grafischen Auffassung von Typografie und Grafik. Im einmaligen Plakatschaffen von Stoecklin oder Birkhäuser sind zwischen 1920 und 1950 grundlegende Wandlungen in Konzeption, Stil und Werbeauffassung festzustellen. Zürich gilt als Innbegriff der konstruktiven Richtung mit Ernst Keller, Richard Lohse oder Josef Müller-Brockmann.
In der Schweiz bildete sich eine stark ausgeprägte Plakatsprache, die durchaus in einem Kontext der internationalen Kunstentwicklung steht.