Niesen, BE, CH

Ursprünglich hiess dieser Berg Yesen. «An Yesen» verschmolz schliesslich zu Niesen. Yesen ist nichts anderes als gelber Enzian, der auch heute noch am Niesen blüht. Die Wurzeln dieser Pflanze wurden besonders früher ausgegraben und als Heilmittel verwendet. Sie schmecken bitter, wirken appetitanregend, magenstärkend, fiebersenkend, leistungssteigernd und blutverbessernd. Berge zum reinen Vergnügen zu besteigen wurde erst im 19. Jahrhundert entdeckt. Vorher glaubte man, die Berge seien Wohnorte von bösen Geistern und Drachen (Drunengalm ist ein weiterer Berg in der Niesenkette und «Drunen» bedeutet Drachen). 1856 wurde ein erstes Gasthaus auf Niesen Kulm erbaut, also 50 Jahre vor der Bahn. Sämtliche Nahrungsmittel mussten hinaufgetragen werden. Die Gäste bestiegen den Niesen zu Fuss. Wohlhabende liessen sich von Pferden und Maultieren oder sogar von Sesseln, die von vier Männern getragen wurden, auf den Niesen bringen. 1859 verdiente ein Träger acht Franken im Tag, um die 1'700 m Höhendifferenz von Wimmis auf den Niesen zu bewältigen, ein Mietpferd kostete 15–20 Franken, eine stattliche Summe in der damaligen Zeit. Der Komponist Johannes Brahms bestieg den Niesen 1886. Über die mehrstündigen Strapazen war er gar nicht erfreut, doch die grandiose Rundsicht auf dem Gipfel liess ihn allen Unmut vergessen. 1910 wurde die Niesenbahn eingeweiht. Sie ist eine der längsten Standseilbahnen in Europa und die Treppe entlang der Gleise ist mit 11'674 Stufen die längste Treppe der Welt – sie ist jedoch für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. 1990 wurde erstmals der Niesen-Treppenlauf durchgeführt. Der Orientierungsläufer Aebersold war der Schnellste: Er benötigte lediglich 52.26.33 Minuten. Zum Vergleich: Die Bahn benötigt für diese Strecke 28 Minuten. Und für den Wanderer wird von der Talstation in Mülenen eine Zeit von 5 Stunden bis auf den Gipfel angegeben.

Ursprünglich hiess dieser Berg Yesen. «An Yesen» verschmolz schliesslich zu Niesen. Yesen ist nichts anderes als gelber Enzian, der auch heute noch am Niesen blüht. Die W ...
urzeln dieser Pflanze wurden besonders früher ausgegraben und als Heilmittel verwendet. Sie schmecken bitter, wirken appetitanregend, magenstärkend, fiebersenkend, leistungssteigernd und blutverbessernd. Berge zum reinen Vergnügen zu besteigen wurde erst im 19. Jahrhundert entdeckt. Vorher glaubte man, die Berge seien Wohnorte von bösen Geistern und Drachen (Drunengalm ist ein weiterer Berg in der Niesenkette und «Drunen» bedeutet Drachen). 1856 wurde ein erstes Gasthaus auf Niesen Kulm erbaut, also 50 Jahre vor der Bahn. Sämtliche Nahrungsmittel mussten hinaufgetragen werden. Die Gäste bestiegen den Niesen zu Fuss. Wohlhabende liessen sich von Pferden und Maultieren oder sogar von Sesseln, die von vier Männern getragen wurden, auf den Niesen bringen. 1859 verdiente ein Träger acht Franken im Tag, um die 1'700 m Höhendifferenz von Wimmis auf den Niesen zu bewältigen, ein Mietpferd kostete 15–20 Franken, eine stattliche Summe in der damaligen Zeit. Der Komponist Johannes Brahms bestieg den Niesen 1886. Über die mehrstündigen Strapazen war er gar nicht erfreut, doch die grandiose Rundsicht auf dem Gipfel liess ihn allen Unmut vergessen. 1910 wurde die Niesenbahn eingeweiht. Sie ist eine der längsten Standseilbahnen in Europa und die Treppe entlang der Gleise ist mit 11'674 Stufen die längste Treppe der Welt – sie ist jedoch für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. 1990 wurde erstmals der Niesen-Treppenlauf durchgeführt. Der Orientierungsläufer Aebersold war der Schnellste: Er benötigte lediglich 52.26.33 Minuten. Zum Vergleich: Die Bahn benötigt für diese Strecke 28 Minuten. Und für den Wanderer wird von der Talstation in Mülenen eine Zeit von 5 Stunden bis auf den Gipfel angegeben.
mehr